3-2-1-Jugger
Im Rahmen meines FÖJ in Zarnekla in the Middle of Nowhere von (Mecklenburg-)Vorpommern spiele ich seit drei Wochen in Demmin Jugger, dieses augenscheinlich brutale, zumindestens aber ziemlich martialische Spiel, das auch in der JG in Stolpen gespielt werden soll.
Ein (nachgebildeter) Hundeschädel (der Jug) soll vom Läufer in das gegnerische Mal gebracht werden. Das wäre auch nicht das Problem, wären da nicht außer dem gegnerischen Läufer vier Kämpfer mit sogenannten Pompfen, schaumstoffgepolsterten Schlagwerkzeugen, die ihrem eigenen Läufer den Weg freizuschlagen versuchen.
Ich bin also seit drei Wochen Mitglied des Demminer Teams "Gemeinschaft Sinniger Grünanlagen NeuNutzung GSG NeuN" und war am letzten Wochenende schon mit zur Deutschen Meisterschaft in Berlin Tempelhof auf dem ehemaligen Flugfeld.
In sieben abgekürzten Spielen zu 2x80 Steinen (die Zeiteinheit beim Jugger dauert knapp 2 Sekunden) mussten Juggs gesammelt werden.
Überraschend gewann die GSG NeuN in diesem Jahr sogar eines der Spiele mit 5:3, ein anderes verloren wir nur knapp 7:8 durch den goldenen Jugg.
Auch gegen die irische Mannschaft Setanta konnten wir unser Ergebnis auf 0:17 (gegenüber 0:22 im letzten Jahr) verbessern.
Am Sonntag gab es dann die Finalspiele und für weniger erfolgreiche Teams die sog. Blechrunde, wo man beliebig andere Mannschaften zu einem Spiel fordern konnte. Leider kam kaum eine der beabsichtigten Begegnungen zustande, da jedes Team für die eigene Planung selbst verantwortlich und viele damit überfordert waren. Ansonsten hätten wir noch gegen Rigor Mortis 3 aus Berlin -die erste Mannschaft war Titelverteidiger, landete aber hinter der eigenen zweiten Mannschaft auf Platz 3- und die Victims aus Rethwisch, gespielt, so blieb uns nur -um überhaupt zu spielen- WithOut Rules aus Rothenburg als Gegner.
Aber auch das Halbfinale Rigor Mortis 1 gegen Rigor Mortis 2, auch angesagt als Spiel um den Namen Rigor Mortis 1, war noch ein Höhepunkt des Tages.
Für mich persönlich unangefochtener Spieler des Turniers ist der Läufer Setanas, der einfach nicht zu erwischen war, der Preis für das beste Outfit geht an die mir leider namentlich unbekannte Mannschaft, die mit zerissenen, blutbefleckten Trikots und als Knochen gestalteten Pompfen spielte, während viele andere, gerade die in der Juggerliga vertretenen Teams von der Kleiderordnung her nicht von Fußballspielern zu unterscheiden war.
Soweit der Bericht, es folgt die Forderung von GSG NeuN Demmin an die Stolpener Mannschaft zu einem Spiel, bei einem der nächsten Turniere, spätestens zur nächsten DM.
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